In Deutschland haben sich die Krankheitstage von Bundesbeamten im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark erhöht. Im Jahr 2012 wurden 45 Prozent mehr Fehltage bei Bundesbeamten verzeichnet, als es bei anderen Beschäftigten der Fall war. Damit liegen Beamte im Bund hinsichtlich der Krankheitstage noch über den Beamten der EU. EU-Beamte kamen im Durchschnitt im Jahre 2012 auf 14,6 Fehltage. Etwa 75 Prozent der 29.913 Beamten meldeten sich im besagten Jahr krank. Insgesamt hat sich die Krankheitsquote bei den EU-Beamten um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2011 leicht erhöht.

Im Gegensatz dazu waren Bundesbeamte in Deutschland im Jahre 2012 durchschnittlich 19,97 Tage krank. Damit waren sie rund 45 Prozent länger krankgeschrieben als Beschäftigte in der Privatwirtschaft.

Wie das Bundesministerium bekannt gibt, steigen die Krankheitsstage bei den Bundesbeamten stetig von Jahr zu Jahr an. Besonders in der Bundesverwaltung ist dies gut erkennbar. Hier steigen die Fehltage bei den Beamten und Tarifbeschäftigten gleich stark an. Zu beobachten ist auch, dass die Laufbahn eine entscheidende Rolle spielt. Je höher die Laufbahn ist, desto weniger Fehlzeiten konnten verzeichnet werden.

In den Bundesländern waren im Vergleich dazu im Jahr 2011 im Durchschnitt die Beamten weniger krank als die Bundesbeamten. In Bayern konnten lediglich 9,6 Krankheitstage verzeichnet werden. Damit liegen die bayerischen Landesbeamten noch unter den Beschäftigten in der Privatwirtschaft, denn diese fehlten gemäß dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) im Durchschnitt 11,1 Tage.

In Nordrhein-Westfalen waren die Landesbeamten im Jahr 2012 durchschnittlich 16,9 Tage krank. Die Erwerbstätigen hingegen kommen auf 14,5 Tage.

Die Dauer der einzelnen Krankheitsphase variiert bei den Bundesbeamten stark. Gemäß den Angaben des Innenministeriums sind Beamte im Bund zu 42,6 Prozent zwischen 4 und 30 Tagen krank. Zu 40,9 Prozent dauert die einzelne Krankheitsphase auch länger als 30 Tage.

Im Jahr 2006 hingegen konnten bei den Bundesbeamten lediglich nur 15,5 Krankheitstage verzeichnet werden. Seit diesem Jahr wächst die Fehltagequote stetig von Jahr zu Jahr an. Auch bei den Angestellten in der Privatwirtschaft steigt die Zahl der Fehltage an, jedoch nicht in diesem Maße als es bei den Bundesbeamten der Fall ist. Aus dem Gesundheitsreport der TK für das Jahr 2013 geht hervor, dass die Kranheitstage bei den Beschäftigten im Jahr 2012 von 13,6 auf 13,8 Tagen gestiegen sind. Dabei ist zu erkennen, dass Frauen mit durchschnittlichen 15,5 Tagen häufiger als Männer mit durchschnittlichen 12,4 Tagen fehlten.

Beschäftigte im Bundesland Baden-Württemberg fehlten gemäß dem Gesundheitsreport der TK im Durchschnitt 11,57 Tage. Damit liegen sie auf der Spitzenposition der niedrigsten Fehlzeitenquote in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern befindet sich mit 17,51 Fehltagen dabei auf der Spitzenposition der meisten Krankheitstage, wie die TK in ihrem Report angibt.

Die Gründe für die vermehrten Krankheitstage sind vielfältig. Am häufigsten allerdings sind psychische Ursachen mit 7,5 Prozent aller Fehltage der Hauptgrund. Oft werden Depressionen als Krankheitsursache angegeben, wie die TK in ihrem Bericht angibt. Der zweithäufigste Grund sind Rückenschmerzen, die einen Anteil von 5,5 Prozent aller Fehltage einnehmen. Akute Infektionen sind die dritthäufigste Ursache von Fehltagen. Hier liegt die Quote bei 4,5 Prozent aller Krankheitstage.

Quelle: focus.de