Bei der Thüringer Polizei ist nun eine Diskussion entbrannt, ob Beamte allein auf Streife geschickt werden sollten. Allerdings muss auch die Sicherheit der Beamten gewährleistet werden. Aktuell gibt es laut der Johns Hopkins Universität mit Stand zum 25.03.2020 07.59 Uhr in Deutschland 32.991 Infizierte und 159 Tote.

Kann der reguläre Streifenbetrieb bewerkstelligt werden?

In Zeiten der Corona-Krise wird nun in Thüringen überlegt, ob der reguläre Streifenbetrieb mit zwei Beamten als Besetzung weiterhin aufrechterhalten werden kann oder sollte. Und hier ist die Streitfrage. Auf der einen Seite sollen Beamte vor einer möglichen gegenseitigen Ansteckung geschützt werden. Alleinige Fahrten würden das Risiko auf Ansteckung mindern. Auf der anderen Seite muss aber die Sicherheit der Beamten gewährleistet werden. Ein Polizist auf Streife ist nicht vorgesehen. Es müssen stets mindestens zwei Polizeibeamte auf Streife gehen. Was also tun?

Die Besetzung von Funkstreifenwagen

Gemäß der internen Empfehlung der Landespolizeidirektion sollen nun alle Dienststellen geprüft werden, ob eine einfache Besetzung für Streifenfahrten möglich wäre. Sollte eine Möglichkeit gegeben sein, so solle diese auch genutzt werden. Allerdings seien davon Streifenteams ausgenommen, die zu einem Einsatz gerufen werden. Hier muss die Sicherheit der Beamten an erster Stelle stehen.

Dienstschichten dürfen nicht wegfallen

Die Empfehlung der Landespolizeidirektion beruht darauf, dass durch ein gemeinsames Streifefahren eine höhere Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus gegeben sei. Dadurch könnten ganze Dienstschichten wegfallen. Viele Polizeibeamte müssten in Quarantäne gehen. Und um das zu verhindern, sollen Beamte, die nun nicht zu einem Einsatz gerufen werden, allein auf Streife gehen.

Nicht genügend Polizeiwagen

Allerdings gibt es angesichts der Empfehlung der Landespolizeidirektion ein Problem. Es stehen aktuell nicht genügend Streifewagen zur Verfügung, um eine alleinige Fahrt eines Beamten zu gewährleisten.

Polizeigewerkschaft gegen alleinige Streifenfahrten

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist gegen eine solche Alleinfahrt. Sie fordert ein Umdenken. Es dürfe zu keinen "amerikanischen Verhältnissen" kommen, wo Polizisten seit Jahren bereits allein unterwegs sind. Es müsse stets an die Sicherheit der Polizeibeamten gedacht werden. Diese stehe an erster Stelle. Daher sei es unerlässlich, dass Beamte zu zweit auf Streife gehen.

Corona-Fahrten finden vermehrt statt

Da nun in Zeiten der Corona-Krise nicht mehr als zwei Menschen zusammen sein dürfen, werden Polizeibeamte nun vermehrt wegen spielender Kinder auf geschlossenen Spielplätzen und Gruppenbildungen gerufen. Zumeist werden die Personen ermahnt, die Personalien aufgenommen und Kinder aufgeklärt, bis es dann weiter zum nächsten Einsatz geht. Auch der Alltag der Polizeibeamte hat sich nun angesichts der Krise ein wenig verändert, da nun weniger Einsätze entstehen, die aus Streitigkeiten im öffentlichen Leben resultieren. Beispielsweise gibt es deutlich weniger Schlägereien vor Diskotheken oder Ladendiebstähle. Auch Delikte von Taschendieben, Diebstähle von Fahrrädern und Pöbeleien sind erheblich zurückgegangen. Dafür findet nun mehr Aufklärung statt. Aufklärung der Corona-Regeln, um eine Ansteckung weiterer Personen zu verhindern.

Corona-Fallzahlen: So sieht es derzeit in der Welt aus

Die Daten stammen von der Johns Hopkins Universität. Dargestellt sind nur die ersten zehn Länder mit den meisten Coronainfektionen.

Land Infizierte Tote Genesen
China 81.598 3.281 73.280
Italien 69.176 6.820 8.326
US 55.225 802 354
Spanien 42.058 2.991 3.794
Deutschland 32.991 159 3.290
Iran 24.811 1.934 8.913
Frankreich 22.635 1.102 3.288
Schweiz 9.877 122 131
Südkorea 9.137 126 3.730
Vereinigtes Königreich 8.164 423 140

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