Die Koalition in Berlin hatte kürzlich beschlossen, nicht wieder zu einer Lehrer-Verbeamtung zurückzukehren. Eine Verbeamtung von Lehrer wurde in Berlin im Jahre 2004 abgeschafft. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) reagierte positiv auf das Ergebnis, da möglicherweise durch eine Rückkehr zum Beamtenstatus Ärger und Streit ausgelöst worden wäre.
Zudem kommt über die Hälfte der Lehrer in Berlin nicht für eine Verbeamtung in Frage, da sie die Voraussetzungen nicht erfüllen würden.
Durch den Wegfall des Beamtenstatus droht nun eine zu erwartende negative Konsequenz – ein Fachlehrermangel. Ralf Treptow, Vorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren, teilt mit, dass jetzt schon Lehrer für Mathematik, Physik, Fremdsprachen und Musik fehlen. „Wir Schulleiter kloppen uns schon um Pensionäre“, sagte er verärgert.
Junglehrer wandern in andere Bundesländer ab, da dort attraktivere Arbeitsbedingungen und Konditionen herrschen. Weit haben es die jungen Lehrer nicht, denn das angrenzende Bundesland Brandenburg bietet Junglehrern bereits einen Beamtenstatus und eine bessere Beamtenbesoldung.
Aber nicht nur Junglehrer nehmen die Angebote anderer Bundesländer gern an, auch bereits Lehrer mit etlichen Dienstjahren lockt die Aussicht einer Verbeamtung. Um sich in anderen Ländern um eine Beamtenstelle zu bewerben, stellen Pädagogen Freistellungsaufträge. Diese landen nun vermehrt auf den Tischen der Berliner Schulleiter.
Treptow sieht neben dem Fachkräftemangel noch ein anderes Problem: die Leistungsspezifität und Qualität der Lehrer. Da viele Spitzenabsolventen in Bundesländer mit attraktiveren Bedingungen abwandern, bleiben in Berlin nur Quereinsteiger und Absolventen mit einem Dreierabschluss.
Für Treptow ist klar: „Dafür trägt Klaus Wowereit die Verantwortung!“. Die rot-schwarze Koalition ist gegen einen Beamtenstatus bei Lehrern in Berlin und wird diesen auch nicht mehr aufnehmen, wie sie mitteilte.
Quelle: berliner-kurier.de