Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen fordert den Staat auf, Lehrer künftig nicht mehr zu verbeamten. Dies wäre nicht zeitgemäß und würde nur erhebliche finanzielle Lasten für die Länder mitbringen. Bisher sollen es laut Medienangaben etwa 870 Milliarden Euro sein, die für die Beamtenpensionen aufgebracht werden müssen. Politiker haben bisher wenige Instrumente geschaffen, um diese gewaltige Summe in naher Zukunft stemmen zu können.
Nun fordern Experten, darunter auch der besagte Finanzwissenschaftler Raffelhüschen, einen sofortigen Stopp der Verbeamtung von Lehrern. Nicht nur Lehrer an Schulen sollen in ein Angestelltenverhältnis gleiten, sondern auch Hochschullehrer. Kurz gesagt: Die gesamte Lehrerschaft.
Gemäß Raffelhüschen sind Lehrer nicht mehr in hoheitliche Aufgaben involviert, die den Beamtenstatus gerechtfertigen würden. Somit wäre eine Verbeamtung von Lehrer auch nicht mehr zeitgemäß, sondern lediglich nur kostspielig. Zudem mahnt er, dass Beamte ebenso an den Einnahmen für die Vorsorgeplanungen des Rentensystems und auch an das Steuersystem beteiligt werden müssten. Bisher hatten sie durch ihren Status eine gesonderte Stellung inne, bei der sie weniger Steuer zahlen mussten und sich somit geringfügiger an der Armutsbekämpfung beteiligten.
Weiterhin seien Kürzungen, die in der Rentenversicherung getätigt wurden, nicht auf die Beamtenschaft übertragen worden.
Der dbb hingegen fordert eine Gleichbehandlung der Beamten gegenüber den Angestellten, jedoch nur in dem Sinne, dass eine Frührente mit 63 Jahren nach 45 Beitragsjahren, wie es im neuen Koalitionsvertrag für gesetzlich Versicherte festgesetzt wurde, auch auf die Beamten übertragen werden soll. Beamten wurden diese Verbesserungen nicht zugesagt, was dem Beamtenbund missfällt. Dieser fordert nun eine Übertragung der Regelung auch auf die Beamten.
Quelle: focus.de