Die Rentenlücke scheint nun auch bei den Beamten angekommen zu sein. Grund dafür ist, dass die staatlichen Pensionsfonds keine Rendite mehr erwirtschaften und sogar in einem Bundesland auf 0,16 Prozent fielen. Im Vergleich zu 2014 haben sich die Renditen der Fonds im vergangenen Jahr auf unter zwei Prozent halbiert und auch in diesem Jahr ist der negative Trend noch nicht gebannt.
Rendite der Pensionsfonds: unter 1 Prozent
Die Süddeutsche Zeitung hat herausgefunden, dass die Dividenden im Jahr 2014 noch sehr gut waren und z.B. in Sachsen-Anhalt 8,26 Prozent betrugen, in Baden-Württemberg immerhin 7,55 Prozent. Jedoch schon ein Jahr später kippte die Entwicklung in beiden Bundesländern und lag z.B. in Nordrhein-Westfalen bei 1,48 Prozent. Das erste Halbjahr 2016 zeigte sich dann noch schlimmer: In Sachsen-Anhalt hatte der Fonds nur noch 0,16 Prozent erwirtschaftet. Ähnliche Tendenzen gab es auch in anderen Bundesländern.
Wozu das Geld verwendet wird
Das Geld dieser Fonds, der Pensions- und Versorgungsfonds der Länder, wird verwendet, um die Beamtenpensionen auszuzahlen. Dazu legen die Länder ihr Geld in festverzinsliche Wertpapiere, wie z.B. Staatsanleihen oder Pfandbriefen, an oder nutzen die Geldanlage in Immobilien- und Aktienfonds. Dass die Kurse nun in den Keller gerutscht sind, ist der allgemeinen Entwicklung auf dem Aktienmarkt und natürlich der Zinspolitik geschuldet.
Aktienkauf soll Problem lösen
Damit es nicht zu einem weiteren Sinken der Rendite kommt, sind die Fondsmanager aufgerufen, die Hälfte des Fondsvermögens in Aktien zu investieren. 40 Prozent Aktienanteil sind bereits erreicht, jedoch nicht deutschlandweit, sodass alle Bundesländer Aktien kaufen. Der Bund ist ebenfalls bei Versorgungsfonds auf Indexfonds gekommen: Der Aktienanteil dieser Fonds beträgt statt zehn 20 Prozent. Das Problem der geringen Rendite wird jedoch vom Bundesinnenministerium abgewiegelt. Durch die niedrigen Zinsen sei zwar die Geldanlage erschwert, es sei jedoch keine dauerhafte Phase zu erwarten.
Pensionen finanzieren sich zum Großteil aus Steuergeldern
Beamtenpensionen werden nicht nur aus diesen Fonds bestritten. Alle Bundesländer müssen Rücklagen für die Altersversorgung ihrer Beamten bilden und können mit dem Geld Versorgungsfonds eröffnen. Dieses Geld reicht aber nicht aus, um die gesamten Pensionsansprüche abzudecken. Deswegen wird der Großteil der Beamtenpensionen weiterhin aus Steuereinnahmen finanziert.