Beamte und Privatpersonen, die krankenversichert sind oder sich demnächst krankenversichern wollen über eine Privatkrankenkasse, müssen ab 2013 wohl mit bis zu zehn Prozent höheren Beiträgen rechnen, in der privaten Pflegeversicherung sogar bis zu zwanzig Prozent. Auch bereits bestehende Verträge werden von den Erhöhungen betroffen sein, berichtet die „Financial Times Deutschland“ und beruft sich dabei auf Branchenkreise.

Bereits ab Dezember sollen die Tarife steigen, was gerade für Beamte im öffentlichen Dienst schmerzlich werden dürfte. Die Krankenversicherungen hatten eine Teilentwarnung gegeben, doch das niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt zwinge nun doch einige Kassen zu den Preiserhöhungen. Auf die Versicherungsbeiträge gibt es den sogenannten Rechnungszins, eine Untergrenze, die bei einigen Gesellschaften in diesem Jahr bei 3,5 Prozent liegt. Das angesparte Geld wird dem Kunden zu diesem Satz versinkst, doch wenn der Zinssatz sinkt, müssen die Versicherungen höhere Beiträge erheben, um am Ende die gewünschte Rücklage, zum Beispiel in der Altersversicherung, zu erreichen.

Dieser Zinssatz soll nun auf 2,75 Prozent sinken und so sind weder Alt- noch Neukunden vor den Erhöhungen der Beiträge geschützt. Damit stoßen die Kassen auf massive Kritik, dabei haben sie ohnehin schon mit Vorwürfen zu kämpfen, wobei einer davon seit Jahren lautet, die Kassen würde ihre Kunden nach dem sozialen Status auswählen. Die SPD fordert nun wiederholt die Abschaffung der PKV, andere Parteien denken zumindest über einen Umbau des Versicherungssystemes nach.

Derzeit sind über neun Millionen Versicherte über die privaten Kassen abgesichert, sie sind von den höheren Beiträgen genau so betroffen wie Neuversicherte, die beruflich gezwungen sind, in das Privatsystem einzutreten.

Quelle: focus.de