Situation der Besoldung zwischen 1996 bis 2006
Zwischen 1996 und 2006 wurden die Einstellungsbedingungen vor allem für Lehrer in Berlin verschlechtert. Infolge dessen wanderten viele Beamte in andere Bundesländer. Die freien Stellen in Berlin konnten somit kaum mit Personal besetzt werden.
Nicht nur Beamte in Berlin mussten mit Abschlägen auskommen, sondern auch tarifliche Beschäftigte. Unter anderem wurden das Urlaubsgeld und das Weihnachtsgeld gestrichen, Lohnerhöhungen waren kaum zu erwarten, dafür aber eine Anhebung der Pflichtstundenzahl von 23 auf 26 Wochenstunden (bei Lehrer) und eine Vielzahl von Preiserhöhungen im Handel.
Beamte in Berlin hatten indes mit einer Verschlechterung der Beihilfe und mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen zu kämpfen.
Die Gründe für die verschlechterten Bedingungen liegen nicht wie vielleicht zu erwarten im wirtschaftlichen Bereich, sondern eher im politischen, denn innerhalb dieser 10 Jahre stiegen die Gewinn- und Vermögenseinkommen um 42 Prozent (Brutto) bzw. real um 22,9 Prozent. Zudem erhöhten sich das Volkseinkommen um 21 Prozent bzw. real um 4,8 Prozent und die Bruttolöhne pro Stunde um 17 Prozent und real um 1,3 Prozent.
Beamtenbesoldung 2008, 2009 und 2010
Im Jahre 2008 und 2009 wurde das Weihnachtsgeld von 640 Euro auf 940 Euro erhöht. Im Jahre 2010 erhielten Berliner Beamte kein Weihnachtsgeld, da die Regelung Ende 2009 ausgelaufen ist. Nach einem Tarifkonflikt zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Abgeordnetenhaus wurde die Erhöhung der Besoldung für Beamte und für Beamtinnen im Land Berlin auf den 01. August 2010 vorgezogen. Ab dem 01. August 2010 erhielten Beamte in Berlin eine Besoldungserhöhung von 1,5 Prozent, jedoch keine Einmalzahlung von 300 Euro. Trotz der Erhöhung verdienten Beamte in Berlin rund 5,4 Prozent weniger als Beamte in anderen Bundesländern und stellten das Schlusslicht in einem Besoldungsvergleich zwischen den einzelnen Bundesländern dar.